installation
Crino (2004) Stickerei/Leinwand 4-tlg., 60 x 100 cm |
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krino (griech. beurteilen, unterscheiden,
verurteilen, anklagen)
Stickbewegungen durchstoßen das
schuldlose Weiß der Leinwand,
durchbrechen die Grenze, grenzen ab,
markieren. Es entstehen vier mit rotem
Garn bestickte Leinwände, die formal
und inhaltlich auf die systemisch
miteinander vernetzten Bedingungen
für das Entstehen menschlicher
Gewalt verweisen:
Crisis: individuelle, gesellschaftliche
und/oder politische Instabilitäten als
Ausgangsbasis
Crime: Opfer werden gesucht, - und gefunden:
subtil, selten zufällig, oft auffällig
Criticism: Provokation und Hass regen
sich, als Verfehlung definierte Handlungen
fungieren als Projektionsflächen
Discrimination: Vorverurteilungen.
Stets ist menschliche Sprache im
Einsatz und weist grundlegend die
Richtung auf dem schmalen Pfad. |
Brain Train (2001) Ton, Metall LGB-Eisenbahnschienen biografische Fotos 120 x 57 x 25 cm |
![]() Ein zentrales Element der Installation bilden zwei nach oben geöffnete Köpfe, deren Blick nach innen gerichtet scheint. Sie verkörpern die Basis für die bildnerische Umsetzung des Prinzips der Selbstreflexion: Das Selbst vollzieht eine Doppelung seiner selbst und spreizt sich methodisch auf in betrachtendes Subjekt und betrachtetes Objekt. So öffnen sich Räume der Introspektion. Befindlichkeiten und Empfindungen finden sich und verdichten sich zu schaubaren Bildern, die sich als Lebensstationen entlang einer biografischen Leitschiene aufreihen. Durch die Transposition dieses allgemeinen Prinzips auf eine sehr konkrete persönliche Ebene führt die Installation den Betrachter in ein intimes Selbstportrait. |
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Brief an meine Mutter (2001) Draht, S/W-Kopien 50 x 200 cm |
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Vor dem Hintergrund einer sich stufenförmig verflüchtigenden Körperlichkeit bleibt die zu einem Schriftstück verdichtete Mutter-Tochter-Beziehung. Diese ist zentral eingebettet und damit anvertraut an eine schützende und doch zugleich behutsam Transparenz und Einblick wahrende Hülle eines schwebenden Drahtgeflechts, das in seiner Eiförmigkeit als Metapher für Fruchtbarkeit steht. Tod und Leben, Geborene und Gebärende verschmelzen so zu einer Matrix sich wechselseitig bedingender Wertepaare. |
Ursprung der Welt (2000) Ton, Kupfer, Terrakotta, Draht 5-tlg, 4 x 40 x 40 cm, 1 x 20 x 40 cm |
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Das von Gustave Courbet im Jahre 1866 geschaffene Werk > L`Origine du Monde < (Der Ursprung der Welt) materialisiert sowohl die sinnliche, im humanen Bereich angesiedelte Liebe, als auch die kosmische Liebe in Form von Naturerscheinungen. Dieser Ansatz dient als Ausgangsbasis für die künstlerisch bildende Iteration des Themas unter Verwendung verschiedenster Materialien und Werkstoffe. Der spielerische Umgang mit Ton als Naturmaterial und den dazu kontrastierenden seriell produzierten Werkstoffen setzt das Thema Liebe in einen neuen Kontext. |
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Hinter Mauern (1998) Installation im Kloster Irrsee (Gruppenarbeit) Paperclay |
![]() ![]() In der unter der Leitung von Prof. G.H. Klix (Australien) entstandenen Gemeinschafts- arbeit verbindet sich die heutige Präsenz der barocken Kloster- anlage Irsee mit deren Euthanasie- vergangenheit als ehemalige Heil- und Pflegeanstalt während der Nazi-Zeit. Mittels des aus Ton und Papierfasern bestehenden Materials Paperclay wurden Abdrücke der Klostermauern genommen, auf deren Rückseite die Schriftkopien von Briefen von Angehörigen der Euthanasie-Opfer aufgebracht wurden. |